Neusiedlersee Radmarathon 2019

(28.04.2019)

Der Neusiedlersee Radmarathon 2019 – Vom Winde verblasen:

Der Neusiedler See ist einer der wenigen Steppenseen in Europa und der größte abflusslose See in Mitteleuropa. Er liegt sowohl auf österreichischem als auch auf ungarischem Staatsgebiet.
Der See gilt als windreich, was für Windenergieanlagen und von Seglern, Windsurfern und Kitesurfern genutzt wird. Plötzlich auftretende Böen und Stürme können für Schifffahrt und Wassersport gefährlich werden, da sich die Winde während eines Sturmes jederzeit verstärken und oft innerhalb weniger Minuten Stärken von 6 bis 10 Beaufort annehmen können. (Quelle: Wikipedia)

Die Windstärken am Wettkampftag lagen zwischen 30 und 40 km/h mit Spitzenböen von über 60 km/h.
Da die Marathon Strecke über eine Runde um den See führt, haben die Teilnehmer des Neusiedlersee Radmarathons während des Rennens mit jeder Windrichtung zu tun.

Gleich nach dem Start in Mörbisch ging es direkt in die erste Steigung mit 1,6 km und 100 hm. Vollgas war das Motto um nicht den Anschluss an die Spitzengruppe zu verpassen. Leicht bergab und mit starken Rückenwind ging es nach und durch Ungarn.

Bei der Rückfahrt über die österreichische Grenze setzte der Gegenwind mit voller Kraft ein. Besonders durch die starken Windböen lösten sich die größeren Gruppen sehr schnell auf. Der Wind war teilweise so stark, dass ich plötzlich einen Meter weiter rechts fuhr und mich sehr stark gegen den Wind lehnen musste um nicht von der Straße geblasen zu werden. Um das Tempo möglichst hoch zu halten versuchte ich einen Belgischen Kreisel (https://de.wikipedia.org/wiki/Belgischer_Kreisel) mit mehreren Mitstreitern zu organisieren. Erst nach mehreren Überredungs- und Erklärungsversuchen klappte es mit einer kleinen Gruppe. Kilometer um Kilometer kämpften wir so gemeinsam gegen den Wind an und überholten nach einander vor uns fahrende Rennteilnehmer.

Auf der letzten Steigung wurde noch einmal richtig angedrückt um das Tempo für die letzten 10 km zu erhöhen. Zum Glück gab es dabei wieder unterstützenden Rückenwind.

Überglücklich, die Windböen von über 60 km/h sturzfrei überstanden zu haben, kam ich nach 3 Stunden und etwas mehr als 50 Minuten ins Ziel.

Bei keinem anderen mir bekannten österreichischen Rennradmarathon kann Windschattenfahren so gut trainiert werden wie beim Neusiedlersee Radmarathon 🙂

(Patrick Schickengruber)

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