Downhill Rennen Millstatt 2015
(01.08.2015)
Als eines der wenigen nationalen Downhill-Rennen in Österreich, sollte am 01.08.2015 das Downhill-Rennen in Millstatt, im sonnigen Kärnten, über die Bühne gehen. Die Naturstrecke am schönen Millstätter-See, die offiziell nur am Renntag befahren werden darf, präsentierte sich, durch den Regen an den Tagen zuvor, recht rutschig und tricky. Mit diesen Bedingungen hatten einige Fahrer Ihre liebe Not. Für den BC Stoahupfa sollte es aber eines der erfolgreichsten Downhill-Rennen der laufenden Saison werden.
Eigentlich ist man durch den IXS EDC ja gewohnt, ein Starterfeld jenseits der 400 Starter an einem Rennen anzutreffen. Bei nationalen Rennen ist es in Österreich da doch etwas anders. Dennoch war das Starterfeld von 80 Fahrern in den Klassen U17, U30 und Ü30 gespickt mit Fahrern, die nicht nur nationale, sondern auch einiges an internationaler Rennerfahrung mitbringen konnten. Da es sich in Österreich um ein seltenes Ereignis handelt, dass ein nationales DH-Rennen ausgetragen wird, durften die Veranstalter bei traumhaftem Wetter unzählige Zuschauer begrüßen, die sich entlang der Strecke positionierten und den einzelnen Fahrern ordentlich einheizten.
Auch der Time-Table ist mit einem internationalen Rennen nicht vergleichbar. Verbringt man bei einem IXS EDC Rennen doch gleich mal drei Tage auf dem Event, so handelte es sich bei dem DH-Race in Millstatt um eine 1-Tages-Veranstaltung. Training, Finale und Superfinale an einem Tag.
Da die Anreisezeit für die beiden teilnehmenden Stoahupfa Martin Höller und Walter Jammernegg nicht länger als 2 Stunden betrug, entschieden sie sich erst am Event-Tag anzureisen. Dennoch, aufgrund des straffen Zeitplans und auch des Urlauberreiseverkehrs, hieß es für das Team um spätestens 06:00 Uhr morgens Abfahrt Richtung Kärnten. Um 08:00 Uhr wurden bereits die Starnummern geholt, danach wurde sich umgezogen und um 09:00 Uhr schon das erste Mal Richtung Start geshuttlet.
Trainingsbeginn war dann ab 09:30 Uhr. Der erste Run war bei beiden noch sehr verhalten, da niemand die Strecke kannte und diese sich durch die Witterungsbedingungen der vorhergehenden Tage sehr abwechslungsreich gestaltete. Mal staubtrocken, mal griffig, mal richtig nass und tricky. Nach 1-2 Runs jedoch sah das Ganze dann schon professioneller und sicherer aus.
Nach insgesamt 5 Trainingsruns rückte das Finale immer näher. Wie bei einem Rennen dieser Art üblich, ist der Finallauf die Quali für das Superfinale.
Walter Jammernegg startete als Erster der beiden Stoahupfa in den Finallauf. Als jemand, der bereits vor über 10 Jahren Downhill-Rennen bestritt, wuchs Walter Jammernegg mit Strecken dieser Art auf. Das merkte man auch bei seinem Finallauf. Die Strecke schien ihm sehr zu liegen und Spaß zu machen. Eine richtige Naturstrecke, eben mit sehr wenig künstlich gebauten Elementen. Einfach nur das, was die Natur hergab. Von zwei kleineren Fehlern nicht sehr beeindruckt, pushte er sein Bike motiviert Richtung Ziel. Kurz vor dem Zielgelände, vielleicht war es eine Konzentrationsschwäche, wurde er in einer Kurve zu weit hinausgetragen und fädelte bei einem Baum ein. Die Folge… Überschlag und abseits der Strecke. Dieser Sturz kostete ca. 25 Sekunden. Wieder am Bike war für ihn das Superfinale gedanklich bereits gelaufen. Dennoch versuchte er noch so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen. Als der Sprecher im Ziel dann verkündete, dass er auf Rang 2 läge, konnte er es kaum glauben. Lediglich ein Fahrer des restlichen Starterfeldes konnte sich noch zwischen Walter Jammernegg und dem Schnellsten in seiner Klasse schieben.
Nun musste er also schnell wieder sein Bike wieder auf Vordermann bringen. Kette tauschen, Griffe etc. reinigen, Gabel entspannen, Sattel richten, Handschuhe wechseln und schon ging es wieder Richtung Start zum Superfinale.
Einige Minuten nach Walter Jammernegg war es dann auch für Martin Höller soweit. Der junge schnelle Stoahupfa versuchte vom Start weg alles zu geben. Wie sein Teamkollege zuvor, pushte er sein Bike über die Wurzeln und Steine. Selbst die eingebauten Schikanen erwischte Martin Höller sehr gut und bis auf ein paar kleine Fehler gelang ihm ein sehr solider und schneller Lauf. Nachdem er ins Ziel geflogen kam, war die Freude riesengroß, als der Moderator die Tagesbestzeit verkündete. Diese Zeit sollte noch einiges hergeben. In der gesamten U30-Klasse gab es lediglich fünf weitere Fahrer, welche im Finallauf noch etwas schneller waren als Martin Höller. Das Wichtigste war jedoch, sich für das Superfinale zu qualifizieren. So hieß es auch für ihn kurz verschnaufen und dann wieder ab Richtung Start, um noch einmal alles zu geben.
Der Start beim Superfinale verlief für die beiden Stoahupfa nahezu perfekt. Gute Linienwahl und ein flüssiger Lauf durch die ersten Schlüsselstellen. Jedoch machte es den Eindruck, als wäre Walter Jammernegg durch den Crash zuvor etwas zu verhalten, um bloß nicht zu viel zu riskieren.
Ganz im Gegenteil zu Martin Höller. Motiviert vom ersten Lauf, setzte er alles auf eine Karte und gab noch einmal 110%. Der Superfinal-Lauf war im Grunde bei beiden recht sauber und fehlerfrei. Auch wenn Walter Jammernegg sicher noch mehr hätte pushen können. Auch Martin Höller meinte nach seinem Lauf, dass zumindest in den Tretpassagen, bei ihm noch etwas zu holen gewesen wäre.
Trotz eines weiteren leichten Sturzes von Walter Jammernegg, konnte er auch im Superfinale seinen dritten Rang verteidigen und somit stand ein Stoahupfa beim Downhill-Rennen in Millstatt in der Klasse Ü30 am Podium.
In der Klasse U30 konnte Martin Höller im Superfinale, durch seinen sehr guten und motivierten Lauf, sogar noch einen Platz gut machen und schob sich somit auf Rang 5 vor.
Alles in allem war es für den BC Stoahupfa ein sehr erfolgreiches Rennen. Zwei Stoahupfa gingen bei diesem Rennen an den Start – beide sind am Siegerfoto zu sehen!
Enduro