Transalp 2013

„Jünger wirst nicht mehr, das musst du machen…“, so lautete der Appell von Neo-40er Günter und Harry im Herbst 2012. „Stimmt“, und jeder trainierte über den Winter für das Abenteuer Transalp von Steinach am Brenner bis nach Riva am Gardasee. Wer? Robert, Harry, Hannes, Rudi, Günter, Gerhard und Christian.

Am Dienstag, dem 16.7.2013 startete das Projekt am Bahnhof Leibnitz um 4.27 Uhr. Nach einigen Stunden Zug- und Busfahrt starteten wir in Steinach bei brütender Hitze in Richtung Sterzing, dem ersten Etappenort in Südtirol. Dabei mussten über steile Almwiesen und alten Militärstraßen aus dem 1. Weltkrieg 1490Hm bewältigt werden.

Nach einer angenehmen Nacht und einem tollen Frühstück im Hotel Zoll stand die erste Hochgebirgstour an. Ziel war das Schneeberghaus auf fast 2400m. Eigentlich kein Auftrag, wenn nicht die vielen Schneefelder und Geröllhalden überwunden hätten werden müssen. Es stand über die Schneebergscharte eine Tragepassage von über 500 Höhenmetern an. Doch die Anstrengungen wurden mit einer leckeren Nudelpfanne und Tiramisu im XXL-Format belohnt. Nach einer durchwachten Nacht aufgrund einer vor dem Zimmer grasenden Kuh mit Glocke ging es steil bergab, um den höchsten Punkt der Tour in Angriff zu nehmen.

Am Programm stand das Eisjöchl auf fast 3000m mit dem längsten Downhill der Alpen mit 2400Hm nonstop bergab (Bremsen lassen grüßen). Anfangs gemütlich steigend bis zur Lazinsalm stand man plötzlich vor einem Brocken Felsen, auf den in unendlich vielen Serpentinen ein schmaler Pfad in Richtung Wolken und Schnee führte. Tragen war wieder angesagt – Fahren war nur teilweise möglich, aber eigentlich sinnlos. Ab 2500m wurde der Weg wieder durch Schneefelder unterbrochen und das Gehen wurde noch mühsamer. Nichtsdestotrotz erreichten wir nach ca. 2 Stunden die Stettiner Hütte, wo Bier und Kaiserschmarren besonders schmeckten. Eine anschließende Körperpflege war nur partiell möglich, da aufgrund der niedrigen Temperatur des Gletscherwassers einem das Vorhaben schnell wieder vergessen ließ.

Tags darauf erwartete uns der längste Downhill der Alpen. „Alles ist fahrbar“, hieß es, wenn nicht wieder Schneefelder und schroffe Steine und Felsplatten dies verhinderten. Der  erste Platten stellte sich auch einmal bald ein, doch nach kurzer Notreparatur ging es bergab bis nach Naturns, bevor die restlichen 2000 Höhenmeter über die Naturnser Alm bis nach St. Walburg bestritten werden mussten. In St. Walburg wartete das erste Hotel mit Hallenbad und Sauna sowie einem mehrgängigen Abendessen, das sämtliche leere Speicher wieder auffüllte.

Über die Staumauer in Richtung Süden warteten gleich nach dem Frühstück 1400 Hm in einem Stück auf die Spitzalm, danach folgten ein paar „Hügel“ und nach einer kurzen ebenen Radwegrunde noch abschließende 1000 Hm nach Madonna di Campiglio, in Summe 2803 Hm auf 78,8km in 7:24h. All das bei brütenden 32 Grad Hitze!

In Madonna erwartete uns ein 4-Stern-Design-Hotel mitten am Hauptplatz. Tolles Hotel mit einem tollen lauten Nachtleben, das ein wenig den Schlaf gekostet hat, aber es war ja nur mehr ein Tag zu bestreiten.

Nach einem gemütlichen Trip durch Wälder und einem Downhill schraubte sich die nächste Steigung bergauf.  Ein paar deutsche Jungs, die anfangs euphorisch den alten Stoahupfa-Trupp überholten, wurden gleich wieder eingesaugt und nie wieder gesehen… so was?!

Nach 1664 Hm und 78km erreicht wir schlussendlich Riva am Gardasee bei 35 Grad Hitze. Der See – die Berge – ein toller Anblick. Am Ziel zu sein – ein tolles Gefühl. Wir hatten es nach 30 Stunden 29 Minuten, 368,5 km und 11.989 Hm geschafft. Ein paar Bier und ein ausgiebiges italienisches Essen rundeten das Abenteuer Transalp ab. (Fast) nichts ist passiert (Gerhard hat bewiesen, dass man auch mit kaputtem Hinterrad – Speichenbruch, aufgeschlitzter Reifen – biken kann), alle waren gut vorbereitet und alles war gut organisiert. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Harry, der alle Hotels sowie die An- und Rückreise buchte, und an Rudi, der mit seinem Auto die Bikes transportierte.

Nach einer Woche nahmen wir noch die Heimreise in Angriff, die doch recht mühsam war. In Kürze: Von Torbole mit dem Bike nach Roveretto, Verladen der Bikes in den Zug, Fahrt bis zum Brenner, Aussteigen, Bikefahrt vom Brenner bis Steinach, Essen und Verladen der Bikes, Fahrt mit dem Zug nach Innsbruck, warten, Fahrt mit dem Zug nach Salzburg, Umsteigen nach Bischofshofen, Umsteigen in den Bus bis Steinach/ Irdning, Umsteigen in den Zug nach Graz, Umsteigen in den Regionalzug nach Wildon bzw. Leibnitz. D.h. nach 16 Stunden Öffi-Triathlon kamen alle gut wieder zuhause an.

Wohin fahren wir nächstes Jahr??????

TAG 1
Steinach am Brenner – Vinaders – Kreuzjoch – Sandjoch – Gossensass – Sterzing
3:23 Stunden, 44,6 km, 1.490 HM

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TAG 2
Sterzing – Moarenbergalm – Schneeberg
3:40 Stunden, 30,1 km, 1.878 HM

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TAG 3
Schneeberg – Moos in Passeier – Pfelders Lazinsalm – Eisjöchl (Stettiner Hütte)
4:06 Stunden, 33,4 km, 1.967 HM

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TAG 4
Eisjöchl – Eishof – Schnalstal – Neuratbeis – Naturns – Naturnser Alm – Oberhof – St. Pankraz – St. Walburg
5:08 Stunden, 71,3 km, 1.952 HM

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TAG 5
St. Walburg – Spitzenalm – Castrinalm – Breznerjoch – Cagno – Malga Mondifra – Madonna di Campiglio
7:24 Stunden, 78,8 km, 2.803 HM

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TAG 6
Madonna di Campiglio – Vallesinella – Passo Bregn d´Ors – Albergo Brenta – Stenico – Ponte Arche – Dasindo – Volta di No – Riva del Garda – Torbole
5:17 Stunden, 78 km, 1.1664 HM

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TAG 7
Torbole –Rovereto; Brenner – Steinach am Brenner
1:31 Stunden, 32,3 km,  235 HM

Gesamt
30 Stunden 29 Minuten, 368,5 km, 11.989 HM

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