24h race München 2017
(16.-17.09.2017)
Am 16. und 17. September 2017 fand im Olympiapark von München ein 24 Stunden-Mountainbikerennen statt.
Johannes Bartl und ich entschieden uns zu zweit als Team mit Johannes seiner Mutter, die uns betreute, bei diesem Event teilzunehmen. Für uns beide war diese Art von Rennen ein Neuland. Mit großer Vorfreude, aber auch Ungewissheit, ob wir ein so langes Rennen bestreiten können, fuhren wir am Freitag, dem 15.9.2017, direkt nach der Schule um 16 Uhr von Graz weg. Nach einer langen Autofahrt kamen wir um ca. 21.30 Uhr im Olympiapark an. Ein verdammt cooles Gefühl in so einem Stadium, das mit Flutlicht beleuchtet war, mit dem Auto reinzufahren und dort sein Fahrerlager mit Zelt aufzubauen. Nach einer eher ungemütlichen Nacht wegen dem Licht und dem Lärm des Flutlichtes von Freitag auf Samstag machten wir unsere Mountainbikes startklar und bereiteten restliche Sachen wie Essen und Ersatzgewand fürs Rennen vor.
In 24 Stunden war ein Rundkurs von 6,9 km und 100 Höhenmetern zu bewältigen. Die Strecke führte durch den gesamten Olympiapark. Somit war ständig ein einzigartiges Panorama auf die prachtvollen Bauten des Olympiaparks, auf die Stadt München und dem Fernsehturm gegeben.
Der Untergrund, auf dem wir mit unseren Bikes fuhren, war eine ständige Abwechslung zwischen Laufbahn, Pflastersteinen, Asphalt und Wiese. Während des Rennens durfte maximal ein Biker pro Team auf der Strecke sein. Wir entschieden uns alle zwei Stunden einen Fahrerwechsel zu machen. Somit hatte der zuvor gefahrene Fahrer genug Zeit Essen zu sich zu nehmen und einen kleinen Schlaf einzulegen.
Um 12 Uhr war es soweit und das Rennen begann. Demotiviert stellte ich mich ins Starterfeld. Die Wetterlage war für den Eimer. In der Nacht von Freitag auf Samstag begann es zu regen und es war auch kein Ende in Sicht. Wie sollten wir 24 Stunden mit nassen Klamotten am Bike überleben? Nach zwei Stunden Fahrt kam endlich der von uns geplante Fahrerwechsel und ich nutzte sofort die Zeit, um meine lange Fahrradhose trocken zu föhnen. Ich hatte keine Ahnung, wie das so weitergehen sollte. Wenn ich das nach jedem Mal Fahren machen hätte müssen, wäre ich nie zur Ruhe gekommen. Jedoch wie durch ein Wunder hörte der Regen nach 3 Stunden Renngeschehen auf. Hoffnungsvoll machte ich mich wieder auf den Fahrerwechsel gefasst.
Die ersten 15 Stunden liefen so gut wie reibungslos. Unsere Platzierung bis zu diesem Zeitpunkt wechselte zwischen 4. und 5. Platz. Eine großartige Leistung! Leider kam dann ein Einbruch, der uns relativ viel Zeit kostete. Der ständige Wechsel zwischen Fahren, Essen und Schlafen zehrte sehr an den Kräften. Sehr früh, um 2 Uhr, bei 5 °C übermüdet und erschöpft aufzustehen, ist eine ziemliche Herausforderung. Dennoch konnten wir uns nach dem Einbruch gegenseitig motivieren weiterzufahren. Am Sonntag kurz vor 12 Uhr wurden die letzten Runden gefahren. Die Erschöpfung war in unsere Gesichter geschrieben.
Johannes und ich waren erleichtert, dass dieses Rennen nun endlich vorbei war. Doch so anstrengend es war und so nahe wir an unsere physischen Grenzen gekommen waren, so toll empfanden wir letztendlich auch dieses Rennen im Gesamten. Die Strecke hatte die perfekten Eigenschaften für ein 24h MTB-Rennen. Schönes Panorama, fahrtechnisch nicht sonderlich anspruchsvoll und trotzdem ein gewisser Mountainbikeflair durch vorhandenen Waldwege und rasanten Abfahrten auf Erde.
Das Erlebnis so viele Stunden bei Regen, Kälte und Nacht auf dem Fahrrad durchzubeißen, war es wert an so einem Rennen teilzunehmen. Wir beide sind stolz auf uns durchgehalten zu haben und sind letztendlich auch sehr zufrieden mit unseren Leistungen. Platz 11 von 22 durchgekommenen zweier Teams war unser Resultat.
Insgesamt fuhr ich 331,2 Kilometer mit 4800 Höhenmeter und Johannes 220,8 Kilometer mit 3200 Höhenmeter.
Name | Runden | Etappen | Schnellste Rundenzeit | Durschnitts-Rundenzeit | 80 Runden |
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Daniel Büchsenmeister | 48 | 6 | 00:12:00 | 00:16:33 | 13:14:48 |
Johannes Bartl | 32 | 6 | 00:15:02 | 00:19:50 | 10:35:11 |